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Kundenverträge & AGBs: Was Gründer:innen unbedingt beachten sollten
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Warum gute AGBs überlebenswichtig sind
Viele Gründer:innen unterschätzen die Bedeutung rechtlich klar formulierter Verträge. Dabei geht es nicht nur um das Absichern im Ernstfall – sondern um Vertrauen, Klarheit und Skalierbarkeit.
Hier sind die drei wichtigsten Lektionen aus unserer eigenen Praxis:
Du kannst nicht für Dinge haften, die du nicht versprichst
Das klingt banal – ist aber entscheidend. Eine präzise Beschreibung eurer Leistungen (z. B. Software-Funktionen oder Umfang eurer Dienstleistung) ist der erste Schritt zur Risikominimierung.
Warum wichtig?
- Wer unkonkret bleibt, läuft Gefahr, für Leistungen haftbar gemacht zu werden, die nie zugesichert wurden.
- Eine klare Leistungsbeschreibung ist damit nicht nur rechtlich sinnvoll, sondern hilft auch dem Kunden, die eigenen Erwartungen korrekt zu justieren.
Beispiel: Statt „Unser Tool bietet umfangreiche Analysefunktionen“ besser: „Die Software stellt Dashboards mit den folgenden KPIs zur Verfügung: …“
Nicht einfach US-Vorlagen kopieren
Viele Startups kopieren AGBs oder T&Cs von US-Vorbildern – besonders im SaaS-Bereich. Doch das kann gefährlich werden.
Warum?
- Das deutsche Recht kennt andere Spielregeln – insbesondere im B2B-Bereich.
- Eine vollständige Haftungsausschlussklausel, wie sie in den USA üblich ist („as-is, no liability whatsoever“), ist in Deutschland nicht wirksam.
Fazit: Verwendet nur Vorlagen, die für den deutschen Markt geprüft und anwendbar sind – idealerweise von spezialisierten Jurist:innen erstellt. Nur so könnt ihr sicherstellen, dass eure Verträge im Ernstfall Bestand haben.
Präzise Service Levels erhöhen die Kundenzufriedenheit
Gerade im SaaS-Geschäft zählen Verfügbarkeit, Performance und Reaktionszeiten zu den größten Kundenfragen – und Konfliktpunkten.
Ein guter Vertrag definiert:
- Was genau bedeutet „Verfügbarkeit“? (z. B. 99,5 % im Monatsmittel)
- Wann kann es zu Nichtverfügbarkeit kommen? (z. B. Wartungsfenster, geplante Downtimes)
- Was passiert bei Ausfällen oder Bugs? (z. B. Reaktionszeit, Entstörmaßnahmen, ggf. Gutschriften)
Warum wichtig?
Je klarer diese Punkte geregelt sind, desto weniger Missverständnisse gibt es im täglichen Betrieb – und desto höher die Kundenzufriedenheit und -bindung.
Fazit: Verträge sind euer Fundament – keine Formalität
Kundenverträge und AGBs sind keine lästige Pflichtübung, sondern der vertragliche Rahmen eurer Kundenbeziehungen. Sie schützen euch vor Haftungsrisiken, stärken euer professionelles Auftreten und schaffen Vertrauen auf Kundenseite.
Unsere Empfehlungen:
- Nutzt keine Vorlagen „von der Stange“, erst recht nicht aus anderen Rechtssystemen.
- Definiert genau, was ihr leistet – und was nicht.
- Bezieht Service Level klar und transparent ein.
Tipp: Bei Velsa findet ihr geprüfte Vertragspakete speziell für SaaS-Startups, Dienstleister:innen und Tech-Gründer:innen – inklusive individueller Beratung durch erfahrene Legal-Partner.