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Was in die AGBs von B2B-SaaS-Startups gehört
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Wenn Start-ups Software-as-a-Service (SaaS) anbieten, wird oft viel Energie in das Produkt, den Go-to-Market und das Fundraising gesteckt. Was dabei gerne vernachlässigt wird: rechtlich saubere AGB oder Nutzerverträge. Doch gerade hier kann ein vermeintlich kleiner Fehler gravierende Folgen haben – von Haftungsrisiken bis hin zu Zahlungsausfällen.
Damit euch das nicht passiert, haben wir bei Velsa die wichtigsten Punkte zusammengestellt, auf die ihr bei euren SaaS-AGBs achten solltet:
1. Vertragsschluss
Wie genau kommt ein Vertrag mit eurem Kunden zustande?
Diese scheinbar formale Frage ist enorm wichtig: Nur wenn der Kunde den AGB explizit zustimmt und klar ist, wann ein Vertrag beginnt, habt ihr eine rechtssichere Grundlage.
Tipp: Achtet darauf, dass der Vertragsschluss auch bei automatisierten Online-Käufen (z. B. via Web-App) sauber geregelt ist.
2. Leistungsumfang
Was genau liefert eure SaaS-Lösung?
Je präziser die Beschreibung, desto besser. Hier geht es nicht nur um Features, sondern auch um Einschränkungen, Beta-Versionen, oder nicht zugesicherte Leistungen.
Warum wichtig?
Nur für versprochene Leistungen haftet ihr – unklare Formulierungen öffnen die Tür für Streitigkeiten.
3. Verfügbarkeit und Störungen
Kunden wollen wissen: Läuft das System stabil? Was passiert bei Ausfällen?
Definiert eure Service Levels (SLAs):
- Wie hoch ist die garantierte Verfügbarkeit (z. B. 99,5 %)?
- Wann sind Wartungsfenster?
- Welche Kompensation gibt es bei Downtime?
Ohne klare Regelungen drohen im Ernstfall unzufriedene Kunden – und verlorenes Vertrauen.
4. Laufzeit und Kündigung
Gerade im Abo-Modell muss sauber geregelt sein:
- Wie lange läuft der Vertrag?
- Verlängert er sich automatisch?
- Welche Kündigungsfristen gelten?
Unklare Fristen können euch Zahlungen kosten oder zu ungewollten Vertragsverlängerungen führen.
5. Haftung
Die schlechte Nachricht: Im deutschen B2B-Recht könnt ihr eure Haftung nicht vollständig ausschließen.
Die gute Nachricht: Ihr könnt sie wirksam begrenzen – zum Beispiel auf typische Schäden und auf einen Maximalbetrag (z. B. den Jahreswert des Vertrags).
Aber Achtung: Hier braucht ihr juristisch saubere Standardklauseln – sonst sind die Einschränkungen schnell unwirksam.
Fazit
Gute AGBs sind kein Bürokratie-Krampf – sie sind euer Schutzschild.
Sie sorgen für klare Verhältnisse, sichern euren Umsatz ab und schaffen Vertrauen bei professionellen Kunden. Wer SaaS ernsthaft verkaufen will, sollte seine Nutzerverträge genauso ernst nehmen wie seinen Code.